Berlin–Brandenburg Ukraine Initiative
Berlin–Brandenburg Ukraine Initiative
Nach mehreren Arbeitstreffen mit Wissenschaftler:innen aus der Ukraine und der Ukraine- und Osteuropawissenschaften im Jahr 2014 wurde die Berlin–Brandenburg Ukraine Initiative 2015 begründet. Sie wurde von dem Historiker Andrii Portnov geleitet, der als Long-Term-Fellow an das Forum Transregionale Studien berufen wurde. Die Initiative zielte darauf ab, nach dem Euro-Maidan zu einem besseren Verständnis der Situation in der Ukraine und ihrer benachbarten Staaten beizutragen. Die zentrale Idee war es, Ansichten und Analysen aus Osteuropa in die deutsche wissenschaftliche und allgemeine Öffentlichkeit zu vermitteln, die Alternativen zur Sprache des Nationalismus, der Rhetorik von »ethnischen Zonen« und »historischem Recht« anbieten. Das Projekt zielte darauf ab, bestehende Deutungsschemata und Terminologien zu überdenken, um zu einer neuen Sprache zu finden, die die Dynamiken sowohl des postsowjetischen Übergangs als auch der andauernden Transformation Europas besser beschreiben kann. In dem Vorhaben sollten die aktuellen Ereignisse in der Ukraine in eine transregionale und interdisziplinäre Perspektive gestellt werden, um über den Vergleich und den Perspektivwechsel vereinfachende Ost- und Westschemata zu überwinden.
Die Initiative hat Wissenschaftler:nnen, Journalist:nnen und Bürgerrechtsaktivist:nnen aus der Ukraine und Osteuropa als Visiting Fellows nach Berlin eingeladen, um Zeit zu für Ihre Projekte zu finden und um ihre Expertise und Erfahrungen bei Workshops, Podiumsdiskussionen sowie Vorträgen auszutauschen. Die Initiative wurde von Osteuropa-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an Universitäten und wissenschaftlichen Institutionen im Raum Berlin–Brandenburg unterstützt und von der Marga und Kurt Möllgaard-Stiftung teilfinanziert und ist 2016 in dem Forschungsprogramm Prisma Ukraïna – Research Network Eastern Europe aufgegangen.